Sage zum steinernen Nursch
Ungefähr 70 - 80 m südwestlich von der an der Straße Steinakirchen - Blindenmarkt befindlichen Zehetbauern- Kapelle liegt auf einen schmalen Anger ein Granitblock von 220 cm Länge, der auf seiner Oberseite einen viereckigen, scharf herausgemeißelten Trog von 70 cm Länge, 40 cm Breite und 25 cm Tiefe aufweist. Dieser Granitblock ist weit herum unter dem Namen "Steinnursch" bekannt. Nach ihm führen die Höfe Zehethof Nr. 4 und Nr. 5 die Nahmen Klein- und Groß- Steinursch. Wo heute die Kapelle steht, ist früher eine Kirche gestanden, die von den Schweden oder Türken zerstört worden ist. Der Acker aber, der sich von der Kapelle weg ausdehnt, war der Friedhof der Kirche. In dem Graben, der hinter der Kapelle hinab nach Knolling verläuft, hat früher in der Nacht der Teufel Holz gekloben, dass die Scheiteln nur so geflogen sind. In dem Graben ist früher auch ein Schimmel nachts dahingestürmt. Der Steinursch aber ist der Taufstein der Kirche gewesen. Das Wasser in dem Trog trocknet niemals aus, auch wenn es noch so lange nicht regnet. Der Stein darf nicht verrückt werden, ja den Stein kann man gar nicht bewegen. Öfters schon haben einige versucht, den Stein wegzuschleppen; man hat drei, ja sogar vier Ochsen eingespannt, man hat aber den Stein nicht einmal "rogeln" können. Nur einmal ist es gelungen, den Stein auf einen Schlitten zu laden. Als man aber wegfahren wollte, ist der Stein von allein wieder vom Schlitten geglitten und genau in sein Loch zurückgefallen. Alle aber, die sich bisher freventlich an den Stein herangewagt, hat später irgend ein Unglück getroffen. |